Welches Bindemittel?
In Abhängigkeit von der Aufgabenstellung und den anstehenden Böden gilt es zunächst, das geeignete Bindemittel festzulegen. Für tonige und stark bindige Böden sind Bindemittel mit einem hohen Kalkanteil (CaO) zu empfehlen. Für grob- und gemischtkörnige Böden sind Bindemittel mit höherem Zementanteil zu verwenden. Da sich die Bodeneigenschaften innerhalb einer Baustelle in ihrer Zusammensetzung oftmals ändern, empfiehlt sich häufig ein Mischbindemittel.
Wie wirken Bindemittel?
Ungelöschte Kalke (Weißfeinkalk CaO DIN 1060), die vorwiegend aus Calciumoxid und Magnesiumoxid bestehen und durch Brennen von Karbonatgestein hergestellt werden, reagieren mit dem Bodenwasser unter Wärmeentwicklung und trocknen den Boden.
Zementhaltige Bindemittel erhöhen die Tragfähigkeit des Bodens durch Verkittung des Korngerüstes.
Mischbindemittel sind werkseitige Mischungen aus Baukalken und Zementen (ggf. unter Zusatz von Füllern). Sie verringern den Wassergehalt und steigern die Tragfähigkeit.
CaO-haltige Mischbindemittel bewirken:
=> Krümelbildung
=> Reduzierung des Wassergehalts
=> Verringerung der Plastizität
=> Verbesserung der Verdichtungswilligkeit
=> Erhöhung der Tragfähigkeit
=> Erhöhung der Frostsicherheit (>3 Gew.-% Zugabe)
=> Verschiebung der Proctorkurve zur „nassen Seite“
Welche Bindemittelmenge?
Die Bindemittelmenge ist abhängig von der jeweiligen Bodenbeschaffenheit und von Witterungseinflüssen. Wenn wie beim e.p.m-Verfahren der Boden unmittelbar nach dem Aushub verbessert und eingebaut wird, kann Regen den Wassergehalt nicht negativ beeinflussen. Erfahrungsgemäß kann darum bei einer Bodenverbesserung steifer Böden im Schnitt mit 1 % (Gew.-%) gearbeitet werden.